Mit dem Zug nach Saint-Jean-de-Luz im französischen Baskenland

Seit Jahren sind wir auf der Suche nach schönen Orten für einen Sommerurlaub, zu denen man gut mit dem Zug kommt und vor Ort kein Auto braucht. Orte, die hübsch und nicht zu groß sind, aber trotzdem nette Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten bieten und von denen es nicht weit zum Meer und in die Natur ist.

Der erste Ort, über den ich hier schreiben möchte, ist das schöne Saint-Jean-de-Luz in Südwestfrankreich. Hier waren wir erst dieses Jahr (2023), so dass unsere Erinnerungen noch sehr frisch sind. Dabei stand der Ort schon 2019 auf meiner Wunschliste, doch dann gab es im Frühjahr eine Fast-Ölpest im Golf von Biskaya, weshalb wir uns damals doch lieber für eine Reise nach Wales entschieden. Vier Jahre später war es dann aber doch endlich so weit, so dass ich euch nun endlich von diesem schönen Ort berichten kann.

Lage und Wetter

Saint-Jean-de-Luz liegt ganz im Südwesten Frankreichs direkt am Atlantik im Baskenland, einer Region, die sich bis weit nach Spanien hinein erstreckt. Spanien ist ein gutes Stichwort, denn mit dem Zug (TER oder TGV) seid ihr in nur 14 Minuten in Hendaye, das direkt an der spanischen Grenze liegt und von wo ihr mit dem Zug weiter nach Spanien fahren könnt. Saint-Jean-de-Luz ist in Frankreich ein sehr bekannter Badeort, denn fast seine gesamte Küstenlinie besteht aus Strand und liegt gut geschützt in einer schönen Bucht.

Wettertechnisch fanden wir es im Sommer angenehm mild in Saint-Jean-de-Luz. Es war immer so zwischen 20 und 25 °C warm, der Himmel meist etwas bewölkt und über den nah gelegenen Pyrenäenausläufern hingen fast immer Regenwolken, die es aber fast nie zu uns an die Küste schafften. Im ersten Moment waren wir von dem leicht grauen Wetter etwas enttäuscht, doch eigentlich war es ganz praktisch, dass uns die Sonne nicht ständig auf den Kopf knallte. Trotzdem war es so warm, dass wir oft in kurzen Sachen herumlaufen und tagsüber gut am Strand sitzen (und auch ab und zu baden) konnten, ohne dass uns kalt wurde.

Anreise

Die Anreise nach Saint-Jean-de-Luz ist relativ simpel, denn der Ort hat einen eigenen Fernbahnhof namens Saint-Jean-de-Luz-Ciboure, der mehrmals täglich von Paris-Montparnasse aus angefahren wird. Die Fahrt dauert nur viereinhalb Stunden und ihr müsst nicht umsteigen.

Von Berlin aus machen wir das ganz gern so, dass wir einfach in Paris übernachten und dann am nächsten Tag in Ruhe an unseren Zielort fahren. Wenn ihr mehr Durchhaltevermögen als wir habt, könnt ihr aber natürlich auch alles an einem Stück durchfahren, beides hat sicherlich sein Für und Wieder.

Highlights vor Ort

Der Grande Plage

Das größte Highlight von Saint-Jean-de-Luz war für uns definitiv der Strand, der sich entlang der gesamten Altstadt erstreckt und für einen Stadtstrand wirklich schön war. Klar, ihr werdet hier nicht ungestört wie auf einer einsamen Insel liegen, aber im Juni, wenn die französischen Sommerferien noch nicht begonnen haben, fanden wir es noch absolut angenehm hier. So kam bei uns auch kein großes Verlangen auf, etwas weiter weg zu einem abgelegeneren Strand zu fahren. Falls ihr doch mit Auto unterwegs seid, könntet ihr aber natürlich darüber nachdenken. Wir waren mehrmals pro Woche zum Baden und Relaxen hier und fanden es eigentlich immer schön.

Der Grande Plage von Saint-Jean-de-Luz im Baskenland: Für uns ein echtes Highlight. (Foto von Daniel Frank)

Spazierengehen und Bummeln

Als Großstädter mögen wir es sehr, unseren Sommerurlaub in etwas kleineren Orten zu verbringen. Saint-Jean-de-Luz hatte für uns dabei die perfekte Größe. Ihr könnt in fünfzehn Minuten von einem zum anderen Ende der Altstadt spazieren, an deren kompletter Nordseite der Strand verläuft und im Süden der Bahnhof liegt.

Die Altstadt ist dabei wirklich sehr nett. Die meist rot-weißen Fachwerkhäuser haben einen ganz eigenen (baskischen) Stil und nicht viel mit den Häusern in anderen Regionen Frankreichs gemein. Hier und da steht auch mal ein weniger schöner Betonbau, aber 95 % der Häuser und Gassen sind wirklich hübsch anzusehen. Die meisten Geschäfte findet ihr entlang der Fußgängerzone Rue Léon Gambetta. Aber auch ein Abstecher in die anderen Gassen ist immer wieder schön und vor allem noch ein bisschen ruhiger und entspannter. Schaut gern auch mal in die Église Saint-Jean-Baptiste hinein, in der 1660 Louis XIV. (genau, der berühmte Sonnenkönig) geheiratet hat.

Ansonsten kann ich euch auf jeden Fall auch ein Spaziergang auf der Strandpromenade Promenade Jacques Thibaud empfehlen. Wenn ihr etwas Zeit habt (ungefähr eine Stunde für alles), spaziert ruhig einmal die gesamte Länge bis zum nördlichen Ende der Bucht ab und steigt dort den kurzen Weg zum Phare de Sainte Barbe hoch, wo ihr einen beeindruckenden Ausblick auf das offene Meer habt.

Am Südende der Promenade könnt ihr auch noch einen Blick auf den kleinen Hafen werfen und dann auf einen Pincho in die Altstadt zurückkehren.

Spaziergang nach Ciboure

Direkt auf der anderen Seite des kleinen Hafens befindet sich das Örtchen Ciboure, das nochmal ganz anders als Saint-Jean-de-Luz aussieht. Hier geht es nochmal um einiges ruhiger zu und es gibt deutlich weniger Menschen, Geschäfte und Restaurants.

Sobald ihr die Brücke Pont routier Charles-de-Gaulle überquert und bis zum Kreisverkehr Place du général Lanes gelaufen seid (die ganze Strecke ist zugegebenermaßen mit seinem Verkehr nicht so schön), könnt ihr in die wirklich nette, aber winzige Altstadt von Ciboure einbiegen. Ruht euch kurz auf dem Kirchenvorplatz der Eglise Saint Vincent aus und spaziert dann die Rue Pocalette nach Norden entlang, wo es uns, als wir da waren, wie in einer anderen Welt vorkam. Im Norden könnt ihr nochmal vorsichtig über die Hauptstraße an den Hafen gehen und euch wundern, wie lang doch der Weg von Saint-Jean-de-Luz war, das hier nur wenige Meter entfernt fast zum Greifen nah auf der anderen Hafenseite liegt.

Je nach Lust und Durchhaltevermögen könnt ihr nun noch auf dem Fußweg weiter die Küste entlang bis zum Plage Socoa und dann über die Brücke und gleich nach rechts bis zum Fort de Socoa laufen. Von hier seht ihr die Bucht nochmal von einer ganz anderen Seite aus. Erstaunlich, wie lang man doch zu Fuß von einem zum anderen Ende braucht, oder?

Früher hättet ihr von hier aus noch weiter den Jakobsweg (den ganz ursprünglichen Küstenweg) bis nach Hendaye wandern können, doch leider ist dieser wohl seit 2-3 Jahren gesperrt und zugwachsen, weshalb seine Umleitung nun sehr unschön an der Schnellstraße entlangläuft. Wir haben ihn uns daher gespart und sind lieber nach Norden gewandert, worum es im nächsten Abschnitt geht.

Meer und schieferartige Felsen
Blick vom Fort Socoa (Ciboure) aus in Richtung Spanien (Image by Oliver Gerull from zeoit.de)

Wanderung nach Guéthary oder Bidart

Falls ihr nicht nur Spazierengehen, sondern richtig wandern wollt, könnt ihr in wenigen Stunden von der Altstadt immer in Küstennähe entlang bis nach Guéthary oder Bidart wandern.

Ausgerechnet an unserem „Wandertag“ war es überraschend warm und schwül, so dass uns der Abschnitt nach Guéthary ausreichte. Dabei waren wir ein einem sehr gemütlichen Tempo unterwegs und haben eine Menge Pausen eingelegt und waren so am Ende dreieinhalb Stunden unterwegs. Wenn ihr nur eine kleine Pause macht und eher flotte Wanderer seid, werdet ihr aber wahrscheinlich schon nach zwei bis zweieinhalb Stunden in Guéthary ankommen und könntet dann noch weiter nach Bidart laufen.

Für die Wanderung sind wir übrigens ungefähr dieser Strecke hier gefolgt und hatten dabei viele schöne Ausblicke auf das Meer, die felsige Küste, Strände, Surfer, die auf Wellen warteten und konnten in der Ferne sogar die Küste von Biarritz sehen. Der Weg war dabei relativ einfach, ihr müsst nirgendwo klettern und braucht auch nicht schwindelfrei sein. Es geht aber durchaus mal durch enge Wald- oder Heckenwege, für Kinderwagen oder Rollstuhl ist der Weg also nicht geeignet. Falls ihr Kinder dabeihabt, sollte das aber kein Problem sein, sofern diese Lust auf Wandern haben.

Falls ihr den ganzen Weg nicht wieder zurückwandern wollt (wir wollten es nicht), könnt ihr, je nach Tageszeit einfach mit dem Zug (dieser aber nur von Guéthary) oder dem Bus (der fährt von Guéthary und Bidart) zurück nach Saint-Jean-de-Luz fahren. Schaut einfach ein Google Maps rein, was sich gerade anbietet. Die Bustickets könnt ihr übrigens direkt beim Fahrer kaufen, da müsst ihr nichts vorbereiten.

Entferntere Ausflugsziele

Solltet ihr nach einigen Tagen genug von Saint-Jean-de-Luz haben, kommt ihr mit dem Zug sehr leicht zu vielen anderen spannenden Orten in Frankreich und Spanien. Hier mal, was wir so alles besucht haben:

San Sebastián

San Sebastián war für uns zunächst nur als Durchgangsort nach Pamplona gedacht. Vor Ort waren wir aber absolut begeistert von dieser spektakulär gelegenen Stadt. Ihre Innenstadt liegt nämlich direkt an drei riesigen und wirklich beeindruckenden Stränden. Wenn ihr nur einen Tag hier seid, könnt ihr euch zumindest den mittleren Strand bei einem (langen) Spaziergang von der weit über dem Strand thronenden Strandpromenade aus bewundern oder auf dem Strand selbst entlangspazieren. Auch ein Spaziergang um den Monte Urgull ist empfehlenswert. Danach könnt ihr euch in den zahlreichen Pincho-Bars der Altstadt (nördlich des Boulevard Zumardia) den Bauch vollschlagen. Falls ihr auf Großstadturlaub steht, könnt ihr wahrscheinlich so einige Tage in dieser Stadt verbringen.

Von Saint-Jean-de Luz kommt ihr folgendermaßen mit dem Zug hierher: Nehmt vom Bahnhof Saint-Jean-de-Luz-Ciboure den Zug (TER oder TGV) nach Hendaye. Tickets könnt ihr vorher direkt über die SNCF-App kaufen (in der Hochsaison evtl. empfehlenswert) und die Fahrt dauert nur vierzehn Minuten. Achtung, die Züge fahren in Frankreich meist auf der anderen Gleisseite. Wenn ihr nicht, wie wir, nach dem Zug rennen wollt, checkt nochmal, wo sich das Abfahrtsgleis genau befindet.

In Hendaye steigt ihr dann aus, verlasst kurz das Bahnhofsgebäude durch den Haupteingang und lauft wenige Meter direkt nach rechts zu dem kleinen Nebengebäude, von wo aus ihr den spanischen Euskotren E2 Richtung Lasarte-Oria nehmt. Keine Sorge, es ist nicht schwer zu finden und halbwegs gut ausgeschildert. In dem kleinen Gebäude gibt es dann mehrere Ticketautomaten (Kartenzahlung ist hier kein Problem), wo ihr einfach spontan ein günstiges Ticket (knapp drei Euro) kaufen könnt. Schaut dann einfach an der Anzeige, wann und von welchem Gleis der E2-Zug in Richtung Lasarte-Oria kommt und eine halbe Stunde später seid ihr auch schon an der Haltestelle Amara Donostia mitten in San Sebastián.

Pamplona

Pamplona, das für seinen berüchtigten Stierlauf weltberühmt ist, hatte ich vor über zehn Jahren schon einmal auf meinem Jakobsweg besucht, weshalb ich nun die Chance nutzen wollte, es nochmal in Ruhe (und ohne schweres Gepäck) zu besuchen. Und in der Tat hat es nachwievor eine sehr hübsche Altstadt und eine Menge Restaurants und Kneipen. Ein oder zwei Tage fanden wir aber absolut ausreichend für einen Besuch. Auch hier solltet ihr euch nicht die Pinchos entgehen lassen.

Nach Pamplona kommt ihr am einfachsten mit dem ALSA-Bus. Er fährt mehrmals täglich, wobei ich euch die Direktverbindung ohne Zwischenhalt empfehle, mit der ihr nur 1:15 Stunden braucht. Tickets könnt ihr vorher direkt in der App kaufen.

Bayonne

Bayonne war für uns eigentlich nur ein Umsteigeort nach Saint-Jean-Pied-de-Port, stellte sich aber als überraschend hübsche Stadt heraus. Der Zug aus Saint-Jean-de-Luz braucht nur 25 Minuten nach Bayonne. Vom Bahnhof aus lauft ihr dann ungefähr zehn Minuten in die mittelalterliche Altstadt, in der ihr gut herumspazieren, die alten Gebäude bestaunen und natürlich so einiges an kulinarischen Spezialitäten probieren könnt.

Saint-Jean-Pied-de-Port

Wie ich schon bei Pamplona erwähnt hatte, bin ich vor vielen Jahren mal den Jakobsweg gelaufen, der für mich damals in Saint-Jean-Pied-de-Port begann. Da ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, diesem kleinen Bergdörfchen nochmal einen Besuch abzustatten. Es wird oft als eines der schönsten Dörfer Frankreichs gehandelt und tatsächlich sieht es auf den ersten Blick ganz schnuckelig aus. Dabei muss man sagen, dass der Ort als solches gar nicht so klein ist, aber die ummauerte Altstadt, die hier das Interessante ist, ist wirklich winzig. Im Prinzip verläuft sie entlang einer steilen Gasse, die ihr in zehn bis fünfzehn Minuten abgelaufen habt. Erwartet also nicht zu viel. Es ist aber auf jeden Fall spannend, die vielen Pilger hier zu beobachten, die sich aufgeregt am Pilgerbüro anmelden (habe ich da wirklich Rollkoffer gesehen?). Vielleicht bekommt ihr ja auch Lust und hängt noch ein paar Wochen dran… 😉

Von Bayonne aus kommt ihr in einer guten Stunde mit dem TER hierher (und auch wieder zurück). Die Fahrt folgt dabei in weiten Teilen dem recht wilden Fluss Nive, auf dem ihr immer mal wieder Rafting-Boote beobachten könnt. Vom Bahnhof sind es dann nochmal zehn Minuten Fußweg zur ummauerten Altstadt.

Weitere Orte und Ausflüge

Wie das immer so ist, reicht so ein Urlaub meist nicht aus, um alles besuchen zu können, was man gern hätte sehen wollen. Deshalb hier noch ein paar Tipps für weitere Ausflüge in der Nähe von Saint-Jean-de-Luz:

La Rhune, das ist der große, kaum zu übersehende Berg unweit von Saint-Jean-de-Luz, von dem ihr einen tollen Ausblick auf die Umgebung haben sollt. Ihr könnt ihn entweder zu Fuß besteigen oder mit der Zahnradbahn vom Col de Saint Ignace hochfahren. Zum Col de Saint Ignace kommt ihr mit dem Bus 45 (Richtung Grottes de Sare) des Anbieters TXIK TXAK, der direkt vom Busbahnhof (Halte Routière/Autobus Geltokia) gleich gegenüber des Bahnhofs von Saint-Jean-de-Luz fährt. Bei uns war der Gipfel leider fast durchgängig in Nebel gehüllt, so dass wir uns dann doch für andere Ausflüge entschieden.

Hondarribia, so heißt der Ort direkt nördlich von Irun auf der spanischen Seite der Grenze. Er soll eine wunderschöne Altstadt haben, ein Fischerviertel, einen Stadtstrand und für Wanderfreunde den Berg Jaizquíbel. Wir waren nicht da, aber irgendwie klingt das alles ein bisschen wie eine Beschreibung von Saint-Jean-de-Luz, findet ihr nicht auch? 😉

Biarritz gilt wohl als das St. Tropez der Atlantikküste und soll ein eleganter und beeindruckender Badeort sein. Er liegt gerade mal elf Minuten mit dem TGV nördlich von Saint-Jean-de-Luz. Nach drei großen Städten (San Sebastián, Pamplona und Bayonne) war unsere Städtelust aber gestillt, so dass wir Biarritz nicht besucht haben.

Bilbao, die Hauptstadt des Baskenlandes, ist in etwas über einer Stunde von San Sebastián aus mit dem Lurraldebus (Linie DO01) erreichbar und lässt vor allem Kunst- und Architekturherzen höherschlagen. Uns würde hier aber sicherlich vor allem das Kneipenviertel Siete Calles und die restliche Altstadt interessieren.

Die Pyrenäen fangen eigentlich schon direkt mit dem oben erwähnten La Rhune an, sind 150 Kilometer weiter östlich allerdings noch wesentlich höher und beeindruckender. Am schönsten sind sie vermutlich im Nationalpark südliches von Lourdes. Leider ist die öffentliche Verkehrsanbindung von Saint-Jean-de-Luz hierhin aber sehr umständlich, so dass wir uns letztlich dagegen entschieden haben. Hier wäre es mit Auto oder von einem anderen Ort aus wahrscheinlich doch einfacher gewesen. Vielleicht sollte man dafür nochmal einen ganz eigenen Urlaub einlegen… 😊

Essen

In Saint-Jean-de-Luz gibt es so viele Restaurants, dass ihr hier locker einen ganzen Monat lang jeden Tag woanders essen könnt. Viele Restaurants sind dabei auf die baskische Küche spezialisiert, die schon eher deftig und vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Zum Glück gibt es hier aber auch andere Dinge und auch klassischere französische Küche zu essen, so dass ihr auf jeden Fall ein bisschen Abwechslung habt.

Allerdings waren wir von vielen Restaurants doch ein wenig enttäuscht, da das Essen im Internet oft leckerer aussah, als es dann war. Ein paar Perlen haben wir aber doch noch entdeckt, die ich euch hier kurz empfehlen möchte:

Instincts

Fangen wir direkt mit dem Highlight an: Das Instincts, in dem wir definitiv das beste Essen unserer Reise hatten. Hier müsste ihr auf jeden Fall reservieren, um einen Platz zu bekommen. Es wird auch im Guide Michelin empfohlen, auf den wir vielleicht schon früher hätten hören sollen.

La Boete

Auf seine Art besonders war auch das La Boete, das auf manchen Fotos recht schick aussieht, vor Ort dann aber eher eine gemütliche Fischkneipen-Atmosphäre hatte. Das Essen war dann aber überraschend gut und spannend, sofern ihr Fisch und Meeresfrüchte mögt, denn etwas anderes gibt es hier nicht. Die Crème Brûlée am Ende war übrigens ganz anders als alle Crème Brûlées, die ich in meinem Leben gegessen habe.

Xaya

Im Xaya könnt ihr baskische Küche auf hohem Niveau genießen. Wenn doch nur alle baskischen Restaurants so gewesen wären…

Bäckerei Labechiloa

Für den kleinen Hunger oder falls ihr, wie wir, ab und zu etwas Süßes braucht, müsst ihr euch eigentlich nur eine Adresse merken: die Bäckerei Labechiloa. Hier gibt es eine riesige Auswahl an französischen Gebäcken, durch die ihr euch hier Tag für Tag durchmampfen könnt. An Süßkram kann ich vor allem die Brandteig-Gebäcke empfehlen (vor allem die Eclairs und die Choux mit Karamellhaube und einer fruchtigen Füllung). Bei den herzhaften Dingen macht ihr mit dem Burger Basque nichts falsch, bei dem ich mich wirklich gefragt habe, wie er nach seiner Wartezeit in der Auslage eigentlich noch so gut schmecken kann. Auch das Croque Monsieur fand ich ganz nett (wenn man auf Brot mit Bechamelsauce steht). Beides solltet ihr euch aber warm machen lassen. Leider gibt es hier, wie so oft, keine Sitzmöglichkeiten. Gut, dass unsere Wohnung direkt um die Ecke war. Ansonsten müsst ihr euch an den Strand setzen oder eine Bank oder Mauer an der Strandpromenade suchen.

Andere süße Spezialitäten

Neben den französischen Leckereien gibt es noch einige regionale Spezialiäten, die ihr probieren könnt:

Gâteau Basque, das wohl bekannteste Gebäck aus der Region, bekommt ihr zum Beispiel in der Maison Adam. Er besteht in erster Linie aus einem recht dicken Mürbeteig, der traditionell mit Konditorcreme gefüllt ist. Am beliebtesten ist er aber mit einer fruchtigeren Füllung aus Schwarzkirschenkonfitüre. Ich fand ihn ganz nett, stehe wohl aber doch eher auf fluffigere Gebäcke. 😊

Macarons werden hier noch in der ursprünglichen Form hergestellt, als sie noch ein dicker, ungefüllter Mandelkeks waren, statt den heute bekannten luftig-süßen, gefüllten Doppelscheiben. Auch diese bekommt ihr in der Maison Adam. Wenn ihr sie nicht zu lange liegen lasst, sind sie aber überraschend feucht im Inneren und gar nicht so trocken, wie sie aussehen. Trotzdem fand ich sie auch nicht mega aufregend.

Kanougas, oder Mouchou, das sind kleine toffeeartige Quader aus Karamell und Schokolade, gibt es ebenfalls in der Maison Adam. Ihr könnt hier also einen kleinen Großeinkauf machen. Das eigentliche Original soll es allerdings bei Pariès geben. Ganz nett, aber nichts Außergewöhnliches.

Le Russe, das ist ein endlich mal etwas fluffigerer Kuchen (natürlich wieder aus Mandeln), der mit einer Pralinécrème gefüllt ist. Das Original bekommt ihr bei Artigarrède, das aber irgendwie immer geschlossen war, als wir Zeit hatten. Deshalb haben wir ihn uns in unserer Lieblingsbäckerei Labechiloa gekauft.

Canelé sind eigentlich eine Spezialität aus Bordeaux, doch bekommt ihr sie auch hier bei Baillardran. Sie sehen aus wie kleine Gugelhupfe und bestehen aus einem elastischen, fast schwammartigen, recht feuchten Teig. Außen haben sie eine dünne, leicht knusprige Glasur und es gibt sie in allerlei Geschmackrichtungen. Sie waren auf jeden Fall interessant und ganz nett, aber der Preis hat dem Geschmackserlebnis nicht wirklich entsprochen.

Dunes Blanches, das sind letztlich kleine Windbeutel, die aus der Bucht von Arcachon und somit auch eher aus dem Raum Bordeaux stammen. Wenn ihr schonmal hier seid, könnt ihr sie aber auch gleich mitprobieren. Es gibt sie bei Dunes Blanches Chez Pascal und sie waren handwerklich wirklich gut gemacht (innen cremig und außen leicht knusprig). Leider gab es aber nur recht zurückhaltende Sorten mit einer Sahnefüllung, was mir immer etwas zu langweilig ist. Bei mir muss es knallen! 😉

Ihr seht, es gibt einiges zu probieren in Saint-Jean-de-Luz!

Braucht ihr es doch etwas wärmer als am Atlantik in Saint-Jean-de-Luz? Dann schaut doch mal in meinen Beitrag über Aix-en-Provence an der Côte d’Azur hinein.

Und falls ihr eher der Bücher-Typ seid oder noch etwas zum Lesen für die nächste Zugfahrt sucht, kann ich euch die beiden schönen Bücher Reisehandbuch: Europa mit dem Zug* und Entdecke Europa mit dem Zug* sehr ans Herz legen. Hier werden euch nicht nur zahlreiche schöne Orte in Europa vorgestellt, die ihr mit dem Zug errreichen könnt, sondern auch viele Tipps und Hintergrundinfos zu Ticketkauf, Bahnhöfen, Zugstrecken und für die langen Zugfahrten selbst gegeben.

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